Die Abkürzung „RCD“ steht für Residentual Current Device, was sinngemäß als Reststromschutzgerät übersetzt werden kann.
Diese Schalteinrichtungen, auch bekannt als FI – Schutzschalter, sollen in Gebäuden auftretende Fehlerströme sicher ableiten und somit Schaden an Mensch und Tier sowie Sachwerten verhindern, die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch elektrischer
Anlagen entstehen können.
Der PRCD (Portable Residual Current Device = ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung) ist, wie das P für „Portable“ schon erkennen lässt, für den mobilen Einsatz auf Baustellen und in unbekannten Umgebungen vorgesehen.
Der PRCD-S erfüllt als einzige ortsveränderliche Schutzeinrichtung die Anforderungen der Berufsgenossenschaften & des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales an einen sicheren Speisepunkt für die Stromentnahme. Dabei ist der Betrieb
eines PRCD-S sehr einfach, auch für einen Laien, möglich. Der PRCD-S wird einfach wie ein Verlängerungskabel zwischen Verbraucher und Steckdose gesteckt.
Oft müssen Elektrowerkzeuge, z.B. auf Baustellen oder durch Handwerker, an einer Steckdose angeschlossen werden, deren Sicherheit vorher nicht überprüft werden kann. Ob es Fehler an der Elektroinstallationen gibt, ist oft nicht von außen erkennbar und daher besteht für den Handwerker an dieser Stelle Lebensgefahr.
Als einzige Lebensversicherung dient dort ein PRCD (Portable Residual Current Device = ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung), heutzutage sogar ein PRCD-S (das „S“ steht für „Safety„).
Der PRCD-S dient zusätzlich als mobile Fehlerstromschutzeinrichtung (FI).
PRCDs sind Schutzschaltgeräte für eine Nennwechselspannung von 230 V/16 A Wechselstrom, Nennstrom bis 16 A und Nenndifferenzströme bis 30 mA. Der PRCD-S ist eine allpolig (L/N/PE) schaltende, ortsveränderliche Differenzstromschutzeinrichtung mit elektronischer Fehlerstromauswertung nach DIN VDE 0661:1988-04, TÜV-GS, BGI 608 und TRBS 2131.
Der PRCD-S eignet sich für den Einsatz von ortsveränderlichen Elektrogeräten an Netzsteckdosen. Ein Betrieb an Stromerzeugern ist mit dem PRCD-S nicht möglich.
Was leistet ein PRCD-S?
- Unterspannungsauslösung – Verhindert ein unkontrolliertes Wiederanlaufen von Maschinen nach einem Fehler.
- Fremdspannungserkennung auf dem Schutzleiter
- Schutzleitererkennung und Überwachung
- Allpolig schaltend
- Fehlerstromerkennung- Erkennt Wechselfehlerströme, pulsierende Gleichfehlerströme
Außer dem PRCD-S gibt es aber auch noch die Variante als PRCD-K. Der wichtigste Unterschied ist, dass im PRCD-S zusätzlich zu einer Unterspannungsauslösung und einer Schutzleiterüberwachung noch eine Schutzleitererkennung integriert ist.
Als Unternehmer sind Sie persönlich für die Umsetzung aller Vorschriften und Bestimmungen verantwortlich, im Schadenfall wird bei Nichtbeachtung ihr Versicherungsschutz zur Disposition gestellt. Sie müssen dafür sorgen, dass Gefahren nach dem neusten Stand der Technik zu verhindern sind.
Auszug aus dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
§ 4 Allgemeine Grundsätze
Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des Arbeitsschutzes von folgenden allgemeinen Grundsätzen auszugehen:
- Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit möglichst vermieden und
die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird; - Bei den Maßnahmen sind der Stand von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte
Ab dem 18. Mai 2012 gilt eine neue Vorschrift des VDE und der BG Bau für den Anschlusspunkt auf Bau- und Montagestellen. Schutzverteiler und ortsveränderliche Schutzeinrichtungen müssen unbedingt mit einem Fehlerstromschutzschalter PRCD, der die Funktion S besitzt, ausgestattet sein.
Neue Norm ab 18. Mai 2021
Die DIN VDE 0100 Teil 704 wurde überarbeitet, hier die wichtigsten Änderungen:
- Drehstromsteckdosen vom Typ CEE 16A/400V bis CEE 63A/400V müssen über einen allstromsensitiven Fehlerstromschutzschalter (RCD) Typ B abgesichert sein. Schutzkontakt- und CEE 125A/400V-Steckdosen sind hiervon ausgenommen, sofern
an den CEE 125A-Steckdosen kein Verbraucher mit Frequenzumrichter betrieben wird. - Fest angeschlossene Baustromverteiler mit Steckvorrichtungen müssen außerdem eine Schutzeinrichtung zum Trennen der Einspeisung enthalten (Lasttrennschaltung), welche im „Null-Zustand“ abschließbar und somit gegen das Einschalten gesichert ist. Dieser
Hauptschalter muss von Laien bedienbar sein. Eine verschließbare Umhüllung ist nicht ausreichend. Auch reine Anschlussschränke sind mit einem abschließbaren Hauptschalter auszustatten. Ob dieser mit zusätzlichen Sicherungselementen ausgestattet oder als Lastrenner ausgeführt
sein muss, hängt von der Art der Verwendung ab.
Übrigens werden die Umrüstung und Anschaffungskosten mit der Arbeitsschutzprämie von der BG Bau gefördert. Den Antrag zur Förderung finden Sie auf der Seite der BG Bau:
Informationen der BG Bau zum PRCD finden Sie hier
Einen Katalog der geförderten Produkte bekommen Sie hier
Den Antrag auf Förderung finden Sie hier